Ideenlosigkeit der Schreiber?

Re: Ideenlosigkeit der Schreiber?

von Yamuri am 05.01.2011 11:47

Steckbriefe stören mich eigentlich nicht, solange sie die Beschreibung eines Charas innerhalb der Geschichte nicht ersetzen.
Die Handhabung auf Animexx empfinde ich beispielsweise durchaus als interessant.
Eine Hauptseite mit Kurzsteckbriefen und eben den Links zu den eigentlichen Kapiteln.
Natürlich ist sowas in einem Buch nicht üblich, aber ich unterscheide da zwischen Büchern und Fanfictions innerhalb digitaler Medien.
Vielleicht bricht bei mir da aber auch mein Faible für Webseiten und das Sammel von Screenshots durch. Ich finde es eigentlich toll wenn Geschichten illustriert werden und ich erfahre welches Vorbild sich ein Autor bei der Erschaffung eines Charas genommen hat.
Aber wie gesagt, die Bilder sollten rein der zusätzlichen Illustration dienen und eben nicht Beschreibungen ersetzen.

Re: Ideenlosigkeit der Schreiber?

von Metatron am 21.02.2011 12:20

So gesehen hätte ich auch nichts dagegen, Yamuri. Aber zumeist bleibt es bei dem Link unter dem dann noch ein bisschen was aufgeführt ist wie das astronomische Kopfgeld und das super tolle Haki und alles, was eine Mary zur Sue macht. Doch darum geht es hier ja nicht.

Wie ich schon sagte würden mich Bildlinks kalt lassen, wenn der Schreiber dann nicht verzichtet ein bisschen was zum Aussehen des Protas zu schreiben, doch das fällt eh weg, weil wir ja durch das Bildchen wissen wie die Hupfdole oder Hupfdolerich ausschaut.
Sowas brauche ich, als jemand der seinen Kopf und sein Vorstellungsvermögen beim Lesen nutzt, nicht. Ich warte ja noch auf den Tag, an dem ich zwei Kapitel lang nur mit Steckbriefen bombadiert werde, die Bildlinks zu den One Piece Charas enthalten, weil man sich auch da die Arbeit und den Aufwand einer Personenbeschreibung sparen will.

Ich frage mich aber, warum dieses Bildgelinke so populär ist? Glauben die Schreiber, dass die Leser gelangweilt abwinken, wenn ich die ersten Kapitel in aller Ruhe auf die Charaktere eingehe. Oder ist es doch eher die Ungeduld des Autors, der seinen OC so schnell wie möglich mit XYZ verkuppeln will?

Meta
xoxo

Re: Ideenlosigkeit der Schreiber?

von Blackrider am 21.02.2011 18:39

Ihr habt mich grade auf ne idee für ne story gebracht xD
ist zwar etwas OT, aber danke xD

Ich vermute einfach, dass der/die AutorIn den Leser alles auf einen Schlag wissen lassen wollen, was es über den Chara zu wissen gibt ...
ich selbst bevorzuge es, meine charaktere zu beschreiben, aber mkay...
ich überspringe solche bildlink kaps einfach udn lese nur die story, was dann manchmal ziemlich ... naja, keine schimpfwörter und so, ne?^^
außerdem ist es doch eig. viel aufwendiger nen stecki zu machen, als einfach in ein paar sätzen zu beschreiben, wer der char is und wie er / sie aussihet, oder?^^

Re: Ideenlosigkeit der Schreiber?

von Metatron am 22.02.2011 03:25

Ich gebe dir mal ein praktisches Beispiel, Blacky:

Die Steckbriefform:

Name: Mary van Sue
Alter: 18
Augenfarbe: Blau
Haarfarbe: Blond
Körbchengröße: I <---- ja, solche Ballons haben die meisten OC´s
Körpergröße: 1,70cm
Gewicht: 50kg <---- ja, und die Mary leidet auch unter Untergewicht... das arme Ding
So sieht die Mary aus - Bildlink
Kopfgeld: 1.000.000.000.000 Berry
Sonstiges: Sie ist wunderschön und die Tochter von Shanks, Ruffy´s Schwester zwölften Grades, mit Ace und ihm aufgewachsen, ist Kapfsportlerin und hat Haki, ist intelligent, total gelenkig und schnell, beherrscht den Vier-Schwerter Kampfstil und lässt sogar nen Mihawk alt aussehen, sie ist lustig, meist fröhlich... es sei denn man reizt sie, ein bisschen schüchtern wenn sie Fremde trifft, mag Erdbeeren und Orangensaft, hat wie Ace von der Feuerfrucht gegessen

Die geschriebene Form:

Die Achtzehnjährige Mary van Sue wuchs gemeinsam mit Ruffy und Ace im Windmühlendorf auf und machte sich kurz nach Ace auf den Weg Piratin zu werden. Mit ihrem kleinen Schiff durchquerte die Blondine mit den stahlblauen, hell leuchtenden Augen in rekordverdächtiger Zeit die erste Hälfte der Grandline und sammelte bereits als Rookie ein mehr als ansehnliches Kopfgeld von einer Milliarde Berry, was nicht zuletzt an ihrem eigens entwickelten Vier-Schwerter-Stil liegt, welchen sie zusammen mit ihrer Logiakraft des Feuers meisterlich beherrscht und Piraten wie auch Marine damit das Fürchten lehrte. Nun, in der Neuen Welt angekommen hofft die schlanke, wie auch hübsche, junge Frau ihren heimlichen Traum erfüllen zu können. Einmal im Leben möchte sie ihren leiblichen Vater sehen, welcher niemand Geringeres ist als der Rote Shanks persönlich. Wie es dazu kam, solch eine Persönlichkeit als Vater zu haben war Mary nicht bekannt, denn ihre Mutter war bei der Geburt verstorben und so möchte sie auf diesem Weg von dem Seekaiser erfahren wieso er sie damals verlassen hat.
Nicht, dass das nicht auf der Hand läge, doch Mary van Sue war ohnehin etwas zu blond, wenn es auf logisches Denken ankam. Egal, sie sah spitzenmäßig aus, hatte einen wahnsinnig perfekten Körper und, was die Männer stets interessierte, viel Holz vor der Hütte. Brauchte es denn mehr? Nein!
Also setzte die Kampfsportlerin die Segel und fuhr, vom Wind getrieben, stetig einen wachen Blick auf den Logport geheftet, weiter in die Neue Welt. Es war eine gefährliche See, ja, doch Mary war durch ihre Geburt gesegnet mit einzigartigen Fähigkeiten, dass auch dieses raue See ihr nichts anhaben konnte... ganz zu schweigen ihrem Make-up, welches zu jeder Tag und Nachtzeit perfekt aussah. Von ihrem Vater hatte sie das Königshaki geerbt und hatte es als kleines Mädchen sehr schnell endeckt und zu beherrschen gelernt. Gewappnet mit so viel Suehaftigkeit würde sie zur Not auch mit den ganz Großen dieser Welt mithalten können und der erste große, ihr nicht unbekannte Name, auf den sie traf, war Portgas D. Ace als sie.....

Muss ich dazu noch mehr sagen? Ich denke es ist, auch wenn das hier eher als schlechter Sarkasmus gewertet werden soll, erkennbar welche der beiden Arten einen Chara vorzustellen mehr Arbeit macht.

Meta
xoxo

Re: Ideenlosigkeit der Schreiber?

von Yamuri am 22.02.2011 09:38

Hm...vielleicht liegt das aber an dem Phänomen 'Mary Sue'
Denn ich hab' schon bei ein paar Leuten gemerkt, dass diese genervt reagierten, wenn eine halbe Seite lang Charakterbeschreibungen im Fließtext kamen und man schnell den Stempel 'sue' aufgedrückt bekam, nach dem Motto, man stellt den Chara zu sehr in den Mittelpunkt und das von Anfang an.

Könnte sein, dass manche dadurch ins gegenteilige Extrem verfallen und den Chara kaum mehr beschreiben, in der Hoffnung dieser wirkt dann nicht mehr so stark in den Mittelpunkt gerückt und so super toll.

Aber über eine echte Mary Sue kann auch ein Steckbrief nicht hinwegtäuschen.
Irgendwo hab' ich auf einer Seite für Schreibtipps auch gelesen, man soll zu Beginn seiner Geschichte keinen halben Roman über die Vorstellung eines neuen Charas schreiben.

Vielmehr, und da stimme ich zu, weil es in der Tat nervt wenn der Prolog oder das erste Kapitel ein halber Roman über die Beschreibung eines neu eingeführten Charas ist, soll man nach und nach die Informationen einwerfen und den Chara mehr von Außen beschreiben.

Von Außen, damit meine ich aus der Sicht der anderen Charas. Sprich man geht auf das Aussehen dann ein, wenn ein anderer Chara die Person sieht. Man geht auf die Vergangenheit erst ein, wenn andere danach fragen oder wenn etwas in der Story geschieht was bei dem Chara ein déjà vü hervorruft.

Aber niemals soll man einen Roman darüber schreiben wie die Person aussieht, wer sie ist, woher sie kommt.

Und da liegt möglicherweise das Problem mancher Autoren. Sie haben keine Geduld zu eben dieser durchaus sinnvollen Art der Einführung ihres Charakters. Sie wollen, dass man sofort alles weiß, so wie man über Seriencharas viel weiß.

Daher gibts auch so wenig Geschichten oder ich glaub noch gar keine, in der Leute über die Vergangenheit und den Werdegang der Rookies aus OP schreiben. Ich hab' jedenfalls noch keine Heart Banden FF, oder Basils, oder Kids Banden FF gelesen, in der es um den Werdegang der Banden an sich gegangen wäre.

Dabei wäre gerade das interessant.

Re: Ideenlosigkeit der Schreiber?

von Some am 22.02.2011 13:25

Haha Meta, genialer Vorstellungstext xD
Aber du hast vollkommen recht, diese Arbeit wollen sich die Sue-Junkies nicht antun, da bekommt man Bildchen zu jedem Kleidungsstück und zu ihrem Aussehen um die Ohren gehauen.

Wie Yamuri es angemerkt hat, diese Art der Charakterbeschreibung ist mir auch die liebste. Man muss die Informationen dort setzen, wo sie gebraucht werden und nicht alles gleich raushauen. Erstens mal vergisst man die meistens so sehr schnell (ich zumindest) und es ist auch einfach ein wenig zu viel.

Außerdem bin ich ein Leser, der zu viele Informationen nicht mag. Z.B. in der Aussehensbeschreibung. Ich mache mir lieber selber ein Bild von den Charakteren aufgrund ihrer Verhaltensweisen. Natürlich Haar-, Augenfarbe und Körperbau sind wichtig, aber der Rest. z.B. dass Mary Sue Wunderbar in jener Situation ihre Louis Vuitton zum Schlaggerät umfunktioniert, ansonsten lieber den Kleidungsstil von Amazonasindianer bevorzugt. Wen interessiert das?

Re: Ideenlosigkeit der Schreiber?

von Blackrider am 22.02.2011 14:08

*auf text starr*
also ich find immernoch dass der text leichter ist xD
aber wie gesagt, manche autoren sind nunmal nicht so geduldig, bzw. geschickt (oder sind es noich nicht) die infos nach und nach reinzuschütten (wie bei einem rezept beim kochen, da tut man ja auch alles nach und nach rein, ne?^^)
wie. auch. immer.
ich habe mir zum ersten mal einen stecki für einen chara ausgedacht, der dann in ner prosa story auftreten soll, es war für mich einfach, ein paar fakten aufzustellen und den char ein wenig 'kennenzulernen'
aber die mädels, die sich als autorin versuchen und dann diese bildlinks sammeln um zu zeigen welchen Hals, welche Nase, Hände oder sonst was ihre charas denn haben sollen, brauchen mit sicherheit länger dafür als ich, wenn ich einen fließ text schreibe.
so is das nunmal, außerdem sind Autoren, die sowas ihren lesern zu verdauen geben, einfach nur faule säcke, die keine berechtigung haben, sich autoren zu nennen, obwoohl ich das sonst sogar kleinen kiddies aus der grundschule zugestehe, die ne eigene story gebastelt haben.
Aber wer so was veranstaltet soll erstmal was darüber lernen, wie man seine leser an den richtigen stellen mit infos bewirft ... *sfz*

Re: Ideenlosigkeit der Schreiber?

von Metatron am 22.02.2011 14:23

Ich glaube ich habe mich auch falsch ausgedrückt, so das der Eindruck entstand, man müsse jetzt erst mal fünf Seiten im Fließtext nur über den Prota schreiben. Nein, so denke ich nicht und so einen Humbug will ich auch nicht lesen. Wie hier schon mehrfach erwähnt wurde, sollte man die Informationen geschickt in die Geschichte einbinden, dass daraus ein nettes Gesamtpacket entsteht.

Selbst der so schöne Fließtext mit wunderbarer Charakterbeschreibung kann störend wirken, wenn man von all den Informationen über den Hauptchar geradezu erschlagen wird. Es ist so, als würde ich meinem Hund eine Rinderkeule vorwerfen, nach dem Motto: "Friss!" Wer so verfährt, der läuft natürlich auch schnell Gefahr, dass man den Sue Stempel auf die Stirn gedrückt bekommt.

Ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass diese Autoren erst einen Charakter im Kopf haben und dann so lange suchen, bis sie ein Bildchen finden, was dazu passt. Das ist nämlich wie die Nadel im Heuhaufen. Nein, eher wird es so sein, dass einfach irgendeine Animemietze genommen und diese noch schnell getauft wird und dann kann es losgehen. Jemand der mir einen Steckbrief um den Latz wirft, der hat auch nicht die Geduld für großartiges Suchen. So sehe ich das zumindest.

Meta
xoxo

Re: Ideenlosigkeit der Schreiber?

von Some am 28.02.2011 13:47

Genau so sieht es auch meiner Meinung nach aus. Denn zumindest ein Bild habe ich schon in zig dieser "wunderbaren" FFs gefunden. Es wird einfach das nach eigenem Empfinden coolste rausgepikt und dann beginnt die voll abgewägte Fähigkeiten Zuschreibung.

Zudem ist mir aufgefallen, dass Mary Sue mit Königshaki und Teufelsfrucht in letzter Zeit aus der Mode kommt, es muss noch eine Stufe mehr übertrieben werden: die Ich-kann-mich-ohne-ersichtlichen-Grund-und-ohne-Erklärung-in-ein-Tier/Fabelwesen-meiner-Fall-verwandeln-Mary. Die "beste" Vertreterin der Art fand ich war die Mischung aus Sirene und Vampir. Denn wer von uns kann sich nicht an die zahlreichen Vampire und Sirenen im Laufe der Arcs erinnern?

Da komme ich zu meiner nächsten Frage: Wenn man unbedingt kein normaler Mensch sein will, wieso nimmt man dann nicht eine der Rassen, die uns Oda schon vorgestellt hat? Die Fischmenschen, Meermenschen, Riesen etc.?
Müssen uns solche Pfeifen wie Edward und Co. etwa auch noch auf dem Meer um die Ohren gehauen werden? Außerdem sind Meerjungfrauen doch eh als die schönste Spezies betitelt worden, ist doch eigentlich dann ideal...

Ehrlich ich wünsche mir, dass diese Welle mal ihr Ende findet, wobei ich die Hoffnung mittlerweile aufgegeben habe. Denn wenn es immer noch Leute gibt, die so etwas lesen und mit "toll, weidaaa, du schraibst voll tooooolllüüüü!" beschreien, wird es weiterhin geschrieben werden -.-

Re: Ideenlosigkeit der Schreiber?

von Yamuri am 01.03.2011 09:42

*lach*
Ich erinnere mich daran, dass ich damit angefangen habe, mythologische Teufelsfrüchte zu verwenden.
So hat einer meiner Charas die Fähigkeit erhalten (in einem Part der FF, den ich erst schreiben muss), sich in eine Harpye zu verwanden.
Im zweiten Teil des One Piece Epos würde ein Teil der Spade Piratenbande auch tatsächlich auf echte Harpyen treffen. xD
Ob der eine oder andere Leser sich da hat beeinflussen lassen?
Hinzu kommt natürlich auch der ganze Hype, der zur Zeit um Vampire gemacht wird.
Naja, ich spring da mal nicht auf. Wenn der Hype vorbei ist und sich alles normalisiert hat, kann man immer noch mit eigenen Iden auftrumpfen, die dann eher ankommen werden, weil man nicht mehr an der Masse gemessen wird. xD
Und ja, leider sind dei Reviewschreiber mit Schuld.
Wieso werden lange, gute Geschichten nicht gelesen? Warum schreibt da keiner Reviews?
Die Leser sind ziemlich faul geworden, wie mir scheint.
Man will nur mal etwas für zwischendurch lesen und dabei ist dann wohl die Qualität egal.
Bei manchen drängt sich mir auch die Frage auf, ob nicht einfach nur Freundschaftsreviews gegeben werden oder ob einige sich selbst nicht gar Reviews geben. *schauder*
Wie dem auch sei. Ich wünschte auch, die Leser würden den Leuten, die ordentliche Geschichten schreiben mehr Beachtung beimessen.